"Macht und Narzissmus"
Macht und Narzissmus ist eine Serie aus Gemälden mit kunstgeschichtlichen Zitaten und verdichteter Handlung. Ich gehe hier den narzisstischen Verhaltensmustern der Machthaber nach und versuche sie offen zu legen. Diese Serie ist eine kritische Auseinandersetzung mit der Geschichte, die von "Gewinnern" geschrieben wird und die "Verlierer" verschwinden lässt.
"Bestiarium"
Die Protagonisten dieser Serie sind Tiere, die in surrealer Umgebung agieren.
Sie sind Spiegelbilder des politischen Chaos´ und der Ohnmacht eines Individuums gegenüber der Übermacht der Populisten, die die Massen durch Missbrauch der Informationsquellen (u.a. soziale Medien) manipulieren.
"Hybride"
In dieser Serie beschäftige ich mich mit hybriden Wesen. Sie sind eine Möglichkeit der Darstellung der paradoxen Existenz verschiedener Systeme, die sich zuweilen ausschließen. Sie sind eine Metapher für die dargebrachten Opfer eines Anpassungsprozesses. Sie können ihre Natur weder komplett verändern noch verneinen. Sie bewachen die Schnittstellen an denen die gesellschaftlichen Umbrüche stattfinden und befinden sich an der Schwelle zwischen dem Menschlichen und dem Tierischen, wo das Rationale mit dem Unterbewussten kollidiert.
“The vertigo of the poets”,
Mischtechnik auf Leinwand,
120x100cm,
2025
“Das Gewicht der Tradition”,
Mischtechnik auf Leinwand,
120x100cm,
2025
„El Niño“,
Acryl auf Leinwand,
130x130cm,
2023,
Im Aufbau dieses Bildes fallen einige nostalgische kunstgeschichtliche Referenzen auf, wie z.B. Masriera´s „Sota l´Ombrella“ oder Redon´s „Le Cyclope“. Die Idyllische und collagenhafte Strandszene in der den Betrachter das große Auge des Zyklopen anstarrt, wirkt im Zusammenhang mit dem Titel, der sich auf ein Wetterphänomen und den rapiden Klimawandel bezieht, beunruhigend.
Während der flugunfähige Esel mit dem Plastikflügel seinen Platz zwischen der Mythologie und der KI beeinflussten Gegenwart sucht, dösen die männliche und die weibliche Figuren in der Hitze.
Das Bild reflektiert die Welt durch meinen persönlichen Filter und zeigt die grotesken gegenwärtigen Parallelexistenzen, die auf eine absurde Weise zwischen persönlichem Eskapismus und der Apokalypse gedeihen.
"Nektar, Ambrosia und Proteinshakes",
Acryl auf Leinwand,
150x130cm,
2023,
Klare, kontrastierende Farbtöne prägen die Figuren dieser kollagenhaften Arbeit. Ein Hauch von Mehrdeutigkeit rührt der von der surrealen Landschaft und der Zusammenstellung der Figuren her. Die Komposition wirkt ruhig, zugleich ist sie offen und hoch inszeniert, die Protagonisten sind in einem Raum zwischen der Mythologie und der KI beeinflussten Gegenwart gefangen.
Die Motive schauen weg, sie verbergen zum Teil ihre Identität und erzählen vom Gefühl der Isolation, doch paradoxerweise ist immer noch Nähe zu spüren.
Thematisch setze ich mich hier mit der Fokussetzung; den verfehlten Zielen; der Selbsterkenntnis; den romantischen Vorstellungen, die einen fehlleiten und der toxischen Besessenheit unserer Gesellschaft die flüchtige jugendliche Frische als den Höhepunkt der Schönheit zu bewahren.
"Postcovid hybrid",
Acryl auf Leinwand,
140x120cm,
2023
Diese Arbeit wird von einer hybriden Gestalt und Wiederholungen dominiert. Aus dem Rumpf eines Pferdes wachsen miteinander konkurrierend zwei männliche Oberkörper.
Aufgescheuchte Reiher und Löffler fliegen als symbolhafte Darstellung der Angstzustände durch den Bildraum. Das Flugzeug, welches Kondensstreifen hinterlässt, katapultiert den Bildinhalt in die Gegenwart und wirkt etwas bedrohlich.
Eine vereinsamte McDonald´s Filiale als kapitalistisches Symbol im Hintergrund und ein verrostetes Schild, das vor radioaktiver Strahlung in Tschernobyl warnt, implizieren das Aufflammen alter Konflikte.
Tageslicht und der volle Mond versetzen die Szenerie in eine paradoxe Übergangsphase, die eine zeitliche Zuordnung unmöglich machen.
Der blühende Kirschbaum als Symbol der Hoffnung für einen Neuanfang steht im Widerspruch zum grauen verstrahlt wirkenden Gras.
In diesem Bild spiegelt sich der permanente Prozess meiner Identitätsbildung, den ich als queere Person durchgehe. Der Tanz zwischen den paradoxen Existenz verschiedener Systeme, die sich zuweilen ausschließen, ist wie ein Ritt entlang der Schnittstellen an denen die gesellschaftlichen Umbrüche stattfinden.
“Metamorphose 2”,
Acryl auf Leinwand,
120x100cm,
2022,
Privatbesitz,
Bei diesem Werk habe ich mir die Freiheit genommen die Identität des Dargestellten im malerischen Prozess so zu verändern, dass daraus ein neues Charakter entstanden ist. Die klassische Figur des Minotaurus erlebt hier unter meiner Ägide eine Metamorphose, die ihn in die Gegenwart katapultiert. Sein tierischer und doch anthropomorpher Kopf unterstreicht seine hybride Natur, wie auch die Farben, die einander kontrastieren und sich gegenseitig aufleuchten lassen.
Der Minotaurus, der sich hier in einem Lotusmeer befindet, ist kein vollkommenes Wesen. Er befindet sich in der Phase der tierischen Unbewusstheit, einem idealen und natürlichen Zustand. Allerdings erreicht dieses Hybridwesen keine Symbiose in sich und keinen harmonischen Ausgleich mit der Welt, es versteckt sich in seinem Labyrinth, dem mythischen Symbol, welches sein Gefängnis und Zufluchtsort zugleich darstellt.
“Metamorphose 1”,
Acryl auf Leinwand,
120x100cm,
2022,
Privatbesitz,
Den Anstoß für dieses Bild hat mir eine antike römische Zentaur und Eros Gruppe gegeben. Ich habe mir die Freiheit genommen die Identitäten der Dargestellten im malerischen Prozess so zu verändern, dass daraus neue Charaktere entstanden sind. Der Eros ist zu einem gealterten “Suchtengel“ mit Zuckerwattehaaren geworden, der zu müde zum Fliegen ist. Der Zentaur hat unter meiner Ägide ebenfalls eine Metamorphose erlebt, die ihn in die Gegenwart katapultiert.
Beide Wesen sind Hybride, ihre gespaltene Natur wird von den Farben unterstrichen, die vielmehr Emotionen beschreiben.
Die Mischung aus dem traumhaften Surrealismus, den klassischen Formen und unruhigen Pinselstrichen lässt hier eine weitere Ebene der Zweideutigkeit entstehen.
“Insomnia”,
Acryl auf Leinwand,
60x50cm,
2023
“Dopamin”,
Acryl auf Leinwand,
120x100cm,
2023,
Dieses ironische Werk versinnbildlicht amouröse Abenteuer, die uns ins Ruin zu stürzen vermögen. Ein tätowierter Amor, bloß mit einer Uhr und einer Halskette bekleidet, spannt seinen Liebesbogen auf und reitet dabei ein entspannt wirkendes Schwein.
Der Titel bezieht sich auf das sogenannte Hormon des Glücks, des Habenwollens und der Kontrolle. Das Molekül der Lust, Motivation und Sucht spielt eine Rolle, sobald wir etwas greifen wollen, was sich außerhalb unserer Reichweite befindet. Ein Liebesobjekt, welches gemischte Signale sendet, setzt bei uns viel Dopamin frei. Je stärker das Objekt der Begierde uns verunsichert, umso höher wird der Dopaminspiegel. Das dopaminverseuchte Gehirn führt uns zur Fehlannahme, die große Liebe vor sich zu haben. Wir erleben einen Kontrollverlust und er setzt viel Leidenschaft frei.
"Transitions",
Mischtechnik auf Leinwand,
110x120cm,
2019
“Des Königs böses Spiel”,
Mischtechnik auf Leinwand,
100x100cm,
2020,
Privatbesitz.
Als Inspiration für dieses Werk diente mir die Skulptur „Theseus und Minotaurus“ von Ramey aus Gardin des Tuileries mit ihrer überbordenden erotischen Ausstrahlung und Sinnlichkeit, die ihre Inspirationsquelle im Mythos findet.
Ich thematisiere hier den Umgang mit Macht, Geschichte (die von Siegern geschrieben wird) und die Perspektive der Opfer.
Minotaurus, ein Mischwesen, ein Hybrid, ein Verstoßener, ein Monster erscheint hier viel menschlicher und empfindsamer als sein Gegner - die “Lichtgestalt“ Theseus.
Bei der Farbgebung bezog ich mich auf Arbeiten von Bonnard und den Nabis. Die malerische Aussage entsteht hier aus dem Zusammenklang der leuchtenden Farben, die einander kontrastieren. Der widersprüchlich abstrakte und gleichzeitig realistische Hintergrund erinnert an das Innere eines Rokoko-Schlößchens. So verbinden sich durch die Zitate und Implikationen gegensätzliche Elemente verschiedener Epochen.
Dieses Werk ist mit verdünnter Acrylfarbe auf die mit Seide bespannter Leinwand gemalt. Dadurch und die leichte Verschiebung der Oberfläche greife ich mit meiner Arbeitsstrategie auf die Charakteristika der Fotografie zurück. Das Bild ist multimedial und hinterfragt das Medium der Malerei, aber auch die visuelle Wahrnehmung des digitalen Zeitalters.
"Morgen des Minotaurus",
Mischtechnik auf Leinwand
100x100cm,
2013,
Privatbesitz
"Der Tanz 2",
Mischtechnik auf Leinwand,
80x60cm,
2016,
Privatbesitz
"Der Tanz",
Mischtechnik auf Leinwand,
80x70cm
2011,
Privatbesitz
"Leda 2",
Acryl auf Leinwand,
100x120cm,
2022,
Als inspirationsquelle für dieses leuchtende Gemälde diente mir die Statuette von Carrier Belleuse von 1870. Seine Darstellung, wie auch das folgende Gedicht von Rilke:
Leda
»Als ihn der Gott in seiner Not betrat,
erschrak er fast, den Schwan so schön zu finden;
er ließ sich ganz verwirrt in ihm verschwinden.
Schon aber trug ihn sein Betrug zur Tat,
bevor er noch des unerprobten Seins
Gefühle prüfte. Und die Aufgetane
erkannte schon den Kommenden im Schwane
und wußte schon er bat um Eins,
das sie, verwirrt in ihrem Widerstand,
nicht mehr verbergen konnte. Er kam nieder
und halsend durch die immer schwächre Hand
ließ sich der Gott in die Geliebte los.
Dann erst empfand er glücklich sein Gefieder
und wurde wirklich Schwan in ihrem Schoß.«
Rainer Maria Rilke, Neue Gedichte, Anderer Teil (1908)
schildern die klassische Rollenverteilung, in der die Frau eine Passive, sich Fügende spielt und der Mann der aktive Verführer ist.
Dieses Sujet der Vergewaltigung Ledas wurde oft von Künstlern aufgegriffen, denn so konnten sie den weiblichen Körper zur Schau stellen.
Die Gestalt des Schwanes gilt als Symbol der Reinheit, der Reifung und Vollendung. In vielen Sagen verwandeln sich Menschen in weiße Schwäne, um bereinigt zu werden. In der künstlerischen Umsetzung des Mythos schmiegt sich der Vogel oft eng an Leda an. Sein langer Hals lässt an einen Penis denken, der den Körper umschlingt.
In meiner Darstellung hat Leda (ihr Name stammt vom kretischen „Lada“- „Frau“ ab) die Oberhand, sie begegnet dem aufgeregten Schwan ohne Angst und legt ihre Hand fast beschützend über ihn. Mit der zweiten Hand verschließt sie etwas verspielt den Mund des entsetzt wirkenden Kopfes, der auf dem Boden liegt.
Dabei möchte ich auf eine spielerische Weise den Verlust der Kontrolle des Mannes und den aktiven weiblichen Part zeigen. Meine Leda schaut den Betrachter herausfordernd und selbstbewusst an, ohne jegliche Scham.
"Grenzgänge"
Kunstgeschichtliche Zitate, parallele, zuweilen paradoxe Existenzen, Fragmente aus Mythologie und das Banale treffen in dieser Serie aufeinander.
"Aktaion 2",
Mischtechnik auf Leinwand,
120x100cm,
2024,
Privatbesitz.
Diese Multimedia Arbeit ist eine Interpretation des Aktaion Mythos.
Dabei interessiert mich die tiefenpsychologische und metaphorische Ebene des Mythos.
Die sich im Sprung befindende hybride Figur im Moment ihrer Verwandlung steht für den Kontrollverlust über eigenen emotionalen Zustand. Die Hunde des Aktaion, die ich als Schäferhunde dargestellt habe, lege ich hier als eigene Verhaltensmuster, die Einem zum Verhängnis werden aus. Die starke und unabhängige Diana im unteren Teil des Bildes dagegen wirkt ausgeglichen und beherrscht. Die starken farblichen Unterschiede, die Kälte und Wärme kontrastieren, intensivieren das Drama.
"They wanted him to be a soldier",
120x100cm,
Mischtechnik auf Leinwand,
2024
"Phaeton",
Mischtechnik auf Leinwand,
120x100cm,
2023,
Privatbesitz.
Der Titel des Werks bezieht sich auf den Phaeton Mythos.
Dabei interessiert mich die mythologische Gestalt des Phaetons mit ihren Unsicherheiten und dem daraus resultierenden unbedachten Höhenflug und dem anschließenden tödlichen tiefen Fall, der Andere ins Verderben stürzt. Narzisstische Überheblichkeit und das Bedürfnis um jeden Preis gesehen zu werden, unbeachtet der Konsequenzen sind Komponenten einer Geschichte, die die Geschichte der Menschheit begleiten.
Der Aufbau dieser multimedialen Arbeit ist collagenhaft. Die aus Fragmenten bestehende männliche Gestalt, zweiköpfig und dreibeinig erinnert an ein zerbrechendes Monster.
Ein Schädel mit einer welken Rose, versinnbildlichen Tod und die die Vergänglichkeit des Lebens; die beiden gleich starken spielenden Ying Yang Katzen, balancieren in dem durch Perspektivelinien angedeuteten Raum.
"Transit",
Acryl auf Leinwand,
140x120cm,
2023-24.
Die Inspirationsquelle für dieses eklektische Werk ist “Herkules bei Omphale“ von Rubens.
Das sinnliche Original von 1602 fasziniert mich, da dafür kunstgeschichtliche Vorlagen, wie die Laokoongruppe, oder Herkules von Farnese, benutzt wurden.
In dieser farbigen Explosion verändert sich alles. Geschlechterrollen, Gewohnheiten und Erscheinungsbilder fließen ineinander und reformieren sich.
Das Stillleben zu Füßen der Hauptfiguren trägt die Komposition. Diese Szene, gesetzt in einem ungewöhnlichen, modernen U-Bahn-Setting, regt zur Reflexion über die Koexistenz unterschiedlicher Zeiten an.
Der symbolträchtige Kopf Marias wiederholt sich im Muster der Unterwäsche der Omphale, die die eigentliche Pose von Herkules einnimmt.
Der Bildinhalt ergibt einen absurden geschichtlichen Mix, der der beschleunigten Gegenwart hinterher hinkt.
"Nordsee",
Acryl auf Leinwand,
120x100cm,
2023,
Privatbesitz,
Eine friedvolles Bild, das von Nostalgie, Eskapismus und Realitätsverweigerung erzählt. Ein entspannter Tag an der Nordseeküste mit Winddrachen in allen erdenklichen Formen und Farben. Die Sonne, der Wind und die Schreie der Möwen begleiten Einen beim Spaziergang entlang der Linie, die die Kindheit vom Erwachsensein trennt.
"Der Übergang",
Mischtechnik auf Leinwand,
130x130cm,
2021,
Privatbesitz
"Aktaeon",
Mischtechnik auf Leinwand,
130x130cm,
2020,
Privatbesitz
"Ceci n´est pas un soldat",
Mischtechnik auf Leinwand,
100x80cm,
2012-23
"Borderlines",
Mischtechnik auf Leinwand,
130x130cm,
2020-22
"Die bunte Tarnung der Einsamkeit",
Mischtechnik auf Leinwand,
130x130cm,
2018,
Privatbesitz
"Flitterwochen",
Mischtechnik auf Leinwand,
80x100cm,
2012-16,
Privatbesitz
"Spielchen",
Mischtechnik auf Leinwand,
100x100cm,
2015,
Privatbesitz
"Der Käfig",
Mischtechnik auf Leinwand,
100x120cm,
2014,
Privatbesitz
"Stillleben"
"Stillleben 20",
Mischtechnik auf Leinwand,
80x60cm,
2025
"Stillleben 19",
Mischtechnik auf Leinwand,
80x60cm,
2025
"Stillleben 18",
Mischtechnik auf Leinwand,
100x80cm,
2024
"Stillleben 17",
Acryl auf Leinwand,
100x90cm,
2022,
Privatbesitz
"Stillleben 16",
Acryl auf Leinwand,
100x90cm,
2022,
Privatbesitz
"Stillleben 15",
Mischtechnik auf Leinwand,
90x90cm,
2021,
Privatbesitz
"Stillleben 14",
Mischtechnik auf Leinwand,
90x90cm,
2021,
Privatbesitz
"Stillleben 13",
Mischtechnik auf Leinwand,
100x70cm,
2020
"Stillleben 12",
Mischtechnik auf Leinwand,
100x70cm,
2019,
Privatbesitz
"Stillleben 11",
Mischtechnik auf Leinwand,
80x60cm,
2019,
Privatbesitz
"Stillleben 10",
Mischtechnik auf Leinwand,
80x60cm,
2019,
Privatbesitz
"Stillleben 9",
Mischtechnik auf Leinwand,
80x60cm,
2018,
Privatbesitz
"Stillleben 8",
Mischtechnik auf Leinwand,
80x80cm,
2018,
Privatbesitz
"Stillleben 7",
Mischtechnik auf Leinwand,
60x50cm,
2018,
Privatbesitz
"Stillleben 6",
Mischtechnik auf Leinwand,
80x70cm,
2018,
Privatbesitz
"Glasbox"
In dieser Serie, die inhaltlich breitgefächert ist, arbeite ich mit transparenten Farben, die die Körper und Gegenstände bilden.
"Überschneidungen",
Acryl auf Leinwand,
130x130cm,
2022.
Als Vorlage für dieses Werk diente mir Rubens´ „Raub der Töchter des Leukippos“, als ich das Original in der alten Pinakothek in München sah, hatte ich sofort das Bedürfnis damit zu arbeiten.
Dabei interessieren mich: die spannungsvolle, dynamische und komplexe Komposition, die sich mit einer dramatischen und theatralischen Szenerie verbindet; die Räumlichkeit und Plastizität, die durch Hell-Dunkel-Modellierung und zahlreiche Überlagerungen entstehen; die Darstellung der toxischen Männlichkeit und der Verletzlichkeit in Form des weiblichen Körpers; Rubens Begeisterung für den menschlichen Körper und seiner Fähigkeit Bewegung, Aktion und paradoxerweise Stille in einem geballten Block aus Körpern darzustellen.
Diese Arbeit ist zugleich eine Auseinandersetzung mit dem Körper, dem Fleisch und der Haut, die Rubens seinerseits so virtuos darstellt; mit Farbe und Oberflächen; mit Pinselstrichen, Transparenz und Strukturen; mit dem Verhältnis Künstler-Auftraggeber; mit Hierarchie und Politik, mit Gewalt und Geschlechterrollen.
In meiner Version habe ich durch transparente Farben und unruhige Pinselstriche versucht eine Komposition darzustellen, die trotz Gegensätze eine Einheit bildet und ein barockes Stück in ein Gegenwärtiges verwandelt.
"Berlin Minotaurus",
Mischtechnik auf Leinwand,
100x80 cm,
2023,
Privatbesitz.
Durch eine Maske anonymisierte männliche Gestalt dominiert den Bildraum. Zwei Schatten, männlich und weiblich geben der Indigofigur eine nicht binäre Tendenz.
Der Großstadt Minotaurus ist kultiviert, er lebt seine Lüste und Bedürfnisse aus. Durch Rauschmittel erreicht er eine Symbiose zwischen sich und der Außenwelt. Er genießt sein Labyrinth, welches, trotz seiner Freiheit, sein Gefängnis und Zufluchtsort zugleich bleibt.
In seinem hybriden Zustand lebt er im destruktiven Moment ohne Gedanken an die Zukunft.
Die klassische Figur des Minotaurus erlebt unter meiner Ägide eine Metamorphose, die ihn in die Gegenwart katapultiert.
Dieses Werk ist mit Acryl auf die mit Seide bespannte Leinwand gemalt. Durch die leichte Verschiebung der verpixelt wirkende Oberfläche greift meine Arbeitsstrategie auf die Charakteristika der digitalen Medien zurück. Das Bild ist multimedial, die Seide liegt wie eine zweite Haut oder ein Filter über der Leinwand. So hinterfrage ich das Medium der Malerei, aber auch die visuelle Wahrnehmung des digitalen Zeitalters.
"Das Auge",
Acryl auf Leinwand,
100x100cm,
2023,
Privatbesitz.
Die dargestellte Szenerie, ein Mann, auf dem Boden sitzend, sein Spiegelbild betrachtend, schreit nach Stille und Intimität. Umrahmt von einer Maske nach M. Janco, das Groteske mit dem Alltäglichen verbindend und einer Statue nach C. Parmigianni, die als surreales Element die Leibhaftigkeit der Figur kontrastiert, gerät der Betrachter unweigerlich ins Visier des Reflektierenden und wird Teil des Prozesses. Selbst völlig zurückgezogen und abgewand, kann sich die Figur nicht von der Sicht anderer lösen und wird in ihrer Selbstreflexion gebrochen. Verstärkt werden diese Spannungen durch sichtbare Pinselstriche, umhüllt von transparentem Grün und Rosa, Farben die versuchen Klarheit und Distanz zu schaffen, wo keine Distanz möglich ist.
"Portrait, cut"
In der Serie „Portrait, cut“ setze ich mich mit Charakteristika verschiedener Medien auseinander, die ich zu einem intermedialen Gewebe zusammensetze und somit die Grenzen einzelner Medien auflöse.
Das Sujet dieser Serie sind Portraits, die als Pars pro toto die höchste Position in der Hierarchie des Körpers genießen und dadurch zur Repräsentation für das Ganze werden. Diese Portraits werden in Fragmente zerlegt.
Der Entstehungsprozess dieser Werkreihe durchläuft den gezielten Einsatz von transparenten Stoffen, die mit Acryl bemalt werden. Anschließend werden die Stoffe geschnitten und auf Leinwand kaschiert. So wird die Oberfläche der Leinwand mit einer zweiten Haut belegt, durch die die malerischen Schichten hindurch scheinen und eine irritierende Dopplung entstehen lassen. Zudem lässt diese Arbeitsweise die Gewebestruktur der Stoffe erkennen, wodurch die Oberfläche verpixelt wirkt, der schöne Schein der Fassade wird brüchig und durchlässig.
Mit den Verschiebungen und der verpixelt wirkenden Oberfläche nehme ich Bezug auf digitale Bildbearbeitung. Das aktive Eingreifen in die Bildebene nimmt seinerseits den Bezug auf Collage und Bildhauerei.
So verbinden sich verschiedene Medien und die disparaten Ebenen treten miteinander in einen Dialog.
In diesem Dialog entsteht der postmediale Untergrund auf dem sich das heutige menschliche Subjekt abzeichnet.
"Portrait, cut 4",
Mischtechnik auf Leinwand,
60x50 cm,
2018,
Privatbesitz
"Portrait, cut 5",
Mischtechnik auf Leinwand,
60x50 cm,
2018,
Privatbesitz
"Portrait, cut 6",
Mischtechnik auf Leinwand,
60x50 cm,
2018,
Privatbesitz
"Portrait, cut 2",
Mischtechnik auf Leinwand,
60x50 cm,
2018
"Alechad",
Mischtechnik auf Leinwand,
80x80 cm,
2018,
Privatbesitz
"Marina",
Mischtechnik auf Leinwand,
60x50 cm,
2018,
Privatbesitz
"Portrait, cut 1",
Mischtechnik auf Leinwand,
60x50 cm,
2017,
Privatbesitz
„Saints on sale“
Selbstdarstellung in den sozialen Medien, digitale Filter und die materialistische Instrumentalisierung der Schönheit inspirieren diese Serie.
Die Portraitierten erscheinen im besten Licht, makellos und verführerisch, diese Darstellungsweise impliziert die Verlockungen einer Dating App. Eine weitere Anknüpfung an die Digitalisierung ist meine Technik; die Leinwand ist mit einem seideähnlichen Stoff bespannt, so erscheint die Oberfläche screenartig.
Die Protagonisten liefern sich dem Betrachter aus und verführen Ihn. Dieses „Spiel“ findet seine Parallelen in vielen Kunstepochen. Im theatralischen Stil des Barock malten die Künstler unter dem Vorwand eines religiösen Inhaltes Darstellungen explizit sexueller Natur. Die Malerei wurde von der katholischen Kirche zu Propagandazwecken genutzt. Die Ekstase in den Darstellungen der Heiligen oder Engel ähnelt der Ästhetik der Pornografie.
Allerdings gibt es einen Unterschied zur heutigen neoliberalen Selbstvermarktung. Die weinenden Protagonisten beuten sich selbst auf Instagram oder gar OnlyFans in der Illusion der Selbstverwirklichung aus.
“Buy Me"
In der Serie „ Buy me“ verschmelzen instrumentalisierte Schönheitsideale.
In diese malerische Arbeit binde ich eine leichte Dopplung als Charakteristika der Fotografie ein. Diese Dopplung wende ich als malerische Strategie an, so erscheinen meine Arbeiten im „screenartigen“ Zustand.
Thematisch setze ich mich in dieser Serie mit dem malerisch reproduzierbaren Körper, der zwischen Geheimnis und Trivialität, Fülle und Leere oszilliert. Ich setze mich mit Haltungen und Symbolen des Körpers auseinander, der sich in Kleidung versteckt.
Die Serie zeigt der Werbung entnommene Gestalten: jung, appetitlich, mit makellosen Körpern, sportlich, und verführerisch.
Der individuelle Ausdruck dieser idealisierten Portraits ist durch die Konsumgesellschaft und Reproduzierbarkeit bis zur Bedeutungslosigkeit herabgesetzt.
Die Portraitierten erscheinen puppenhaft, sie sind ästhetisch manipuliert, beliebig verstellbar und dem Betrachter als Produkt ausgeliefert, gleichzeitig verführen sie den Betrachter mit der Schönheit der Oberflächen.
Ihre zur Schau gestellten Körper werden zu aus ihren Grenzen entweichenden Phantomen, die den Betrachter mit sauberaussehenden Utopie konfrontieren.
"My therapist says"
In der Serie „My therapist says“ überlagere ich Bilder, die auf den ersten Blick zusammenhanglos erscheinen. Der Untergrund wird auf den Kopf gestellt und bekommt einen neuen "Anstrich". Der Name der Serie bezieht sich auf psychotherapeutische Sitzungen, das Erkennen der Verhaltensmuster und den mühsamen Prozess sie zu ändern.
"Stimme des Raums"
Stimme des Raums ist eine Gemäldeserie in der verschiedene Charaktere hierarchielos den Bildraum bevölkern.
Kunstgeschichtliche Zitate, Objekte und Portraits treffen aufeinander und erzählen von ihrer parallelen Existenz.
So entsteht ein Portrait unserer kontroversen visuellen Realität.
Mein Interesse gilt dabei der Suche nach der eigenen Position,
der Interaktion mit dem Betrachter, dem Schaffen eines "idealen" und freien Raums, der neue Perspektiven eröffnen kann.
"Stimme des Raums 8" (Ambivalenz),
Mischtechnik auf Leinwand,
100x100cm,
2022
"Stimme des Raums 7" (Fragmente),
Mischtechnik auf Leinwand,
80x90cm,
2022
Stimme des Raums 6 (Die Unruhe),
Mischtechnik auf Leinwand,
130x130cm,
2022
Privatbesitz
"Between the media"
In der Serie „Between the Media“ reflektiere ich die Mechanismen verschiedener Medien. Die Sujets dieser Arbeiten nehmen Vertrautheit als ihren Ausgangspunkt: sie binden kunstgeschichtliche Zitate ein, die durch Reproduktionen allgemein bekannt sind. Die Vorlagen werden aus ihrem kunstgeschichtlichen Zusammenhang gerissen und fragmentiert dargestellt. So werden sie zu kunstgeschichtlichen Spuren des Kollektivgedächtnisses.
Der Entstehungsprozess dieser Serie durchläuft den gezielten Einsatz von transparenten Stoffen, die mit Acryl bemalt werden. Anschließend werden die Stoffe geschnitten und auf Leinwand kaschiert. So wird die Oberfläche der Leinwand mit einer zweiten Haut belegt, durch die die malerischen Schichten hindurchscheinen und zum Teil eine irritierende Dopplung entstehen lassen. Zudem wirkt die Oberfläche verpixelt, die Fassade wird brüchig und durchlässig. Einzelne Partien brenne ich an, damit impliziert die Oberfläche die Struktur eines abgenutzten Filmstreifens. Die repräsentativen Einheiten überschreiten nun die Charakteristika des malerischen Mediums. Die Technik des Durchzeichnens und anschließenden Schneidens verwandelt hier buchstäblich die Motive in eine Spur. Der Prototyp der Figuren löst sich auf.
Mit den Dopplungen und der verpixelt wirkenden Oberfläche nehme ich Bezug auf digitale Bildproduktion. So binde ich gleichzeitig strukturell die Zeit als das Charakteristische des fotografischen Mediums ein. Das aktive Eingreifen in die Bildebene nimmt seinerseits den Bezug auf Collage. Die repräsentative Fläche ist nicht mehr fähig eine „einheitliche“ Figur zu zeigen. Die Sujets sind nun im unerfüllbaren Wunsch gefangen, aus der zweidimensionalen Fläche in unsere Gegenwart zu entfliehen. Das sind paradoxe Bilder, da sie trotz meiner künstlerischen Technik Bewegung mit Stillstand besiegen.
Diese Arbeitsstrategie verbindet verschiedene Medien, die miteinander in einen Dialog treten. In diesem Dialog entsteht der postmediale Untergrund auf dem die Epochen der Kunstgeschichte interagieren, der Zeitfaktor als inhaltlicher Bestandteil erscheint und moderne visuelle Wahrnehmung kritisch hinterfragt wird.
"Naivität des Glaubens",
Acryl auf Leinwand,
100x80cm,
2023
"Between the Media 6",
Mischtechnik auf Leinwand,
120x100cm,
2017,
Privatbesitz
"Between the Media 5",
Mischtechnik auf Leinwand,
100x80cm,
2016,
Privatbesitz
"Between the Media 4",
Mischtechnik auf Leinwand,
80x60cm,
2015
"Between the Media 3",
Mischtechnik auf Leinwand,
80x60cm,
2015
"Between the Media 2",
Mischtechnik auf Leinwand,
90x80cm,
2012-16,
Privatbesitz
"Between the Media 1",
Mischtechnik auf Leinwand,
60x50cm,
2014
"Portraitstudien"
"Performance",
140x120cm,
Mischtechnik auf Leinwand,
2024,
Privatbesitz
"Der Faun",
Acryl auf Leinwand,
130x100cm,
2024
"Sven",
Acryl auf Leinwand,
80x80cm,
2022
"Die Kapsel",
Mischtechnik auf Leinwand,
120x90cm,
2021
"90 Tage des Winters",
Mischtechnik auf Leinwand,
100x70cm,
2021
"Tina",
Buntstift, Papier,
2020
"Lea",
Buntstift, Papier,
2020,
Privatbesitz
"Philipp",
Buntstift, Papier,
2020
"Marvin",
Buntstift, Papier,
2020
Symmetrische Spiegelungen
Symmetrische Spiegelungen ist eine Experimentierserie in der ich mit Formen und Motiven spiele.
Die Motive werden spiegelverkehrt durchgezeichnet und bilden im überlagerten, gespiegelten Zustand neue Formen, bzw. Körper.
"In neue Körper verwandelte Gestalten, drängt meine Seele dazu zu dichten" (Ovids "Metamorphosen")
"Mädchen zum Ausmalen"
In dieser Serie greife ich oft auf die Vorlagen aus der Kunstgeschichte zurück und setze die Kunstzitate in einem Dialog auf die Leinwand zusammen.
Daraus entstehen transitorische Portraits der Frauen vieler Kunstepochen. Einerseits versuche ich in dieser Serie das auferlegte gesellschaftlich-geschlechtliche Konstrukt aufzuzeigen und kritisch zu beleuchten, andererseits hinterfrage ich auch die Regeln der Frauendarstellung in der Kunstgeschichte.
"Angelika",
Mischtechnik auf Leinwand,
80x60cm,
2016
"Molluske",
Mischtechnik auf Leinwand,
60x80cm,
2014,
Privatbesitz
"Bang Bang",
Mischtechnik auf Leinwand,
120x100cm,
2016
"Frontiers",
Mischtechnik auf Leinwand,
100x80cm,
2016,
Privatbesitz
"Ikonen",
Mischtechnik auf Leinwand,
100x100cm,
2014,
Privatbesitz
"Ariadne",
Acryl auf Leinwand,
100x80cm,
2016
"Protect me from what I want",
Mischtechnik auf Leinwand,
100x100cm,
2016,
Privatbesitz
"Börsenkurse II",
Mischtechnik auf Leinwand,
80x80cm,
2017,
Privatbesitz
"Börsenkurse 1",
Mischtechnik auf Leinwand,
100x80cm,
2015,
Privatbesitz
"Mädchen zum Ausmalen",
Mischtechnik auf Leinwand,
80x60cm,
2012,
Privatbesitz
"Dekonstruktion und Dialog"
Diese Portraits sind transparente und mehrschichtige Zeichnungen sowie Multimediaarbeiten, in denen vertraute und fremde Charaktere perspektivlos miteinander verschmelzen. Zwar zeigen sie Gesichter als Pars pro toto, die in unserer Wahrnehmung die höchste Position in der Hierarchie des Körpers genießen und dadurch zur Repräsentation für das Ganze werden. Jedoch setze ich diese repräsentative Einheiten, die auf transparentes Papier aufgetragen sind, zu einem interzeichnerischen Gewebe zusammen. Einerseits verbinden sich in diesem Moment Abbilder nicht allein unter meiner Ägide, sondern auch zufällig. Andererseits zerfällt plötzlich das Gesicht, oder vielmehr sein Abbild, welches vormals die Persönlichkeit zusammenhielt.
Der Zerfall erzählt etwas neues: Ich lasse die disparaten Ebenen der Zeichnungen miteinander kommunizieren, die Blätter decken einander nicht zu, vielmehr öffnen sie, mittels der Transparenz des Materials oder zerrissener Stellen, die anderen Schichten.
Das auf diese Weise dekonstruierte Abbild zwingt also den Betrachter unmittelbar den neuentstehenden subjektiven Zusammenhang der Interaktion verschiedener Schichten zu finden. In diesem Dialog fordert die eigentliche Abwesenheit der einzelnen Portraitierten den Rezipienten heraus.
"Selbstdarstellung",
50x40cm(Rahmen),
Papier, Bleistift, Pastell, Lack,
2010,
Privatbesitz
"Sam",
50x40cm(Rahmen),
Papier, Bleistift, Pastell, Lack,
2010,
Privatbesitz
"Selbstportrait",
50x40cm(Rahmen),
Papier, Bleistift, Pastell, Lack,
2010,
Privatbesitz
"Hovo",
50x40cm(Rahmen),
Papier, Bleistift, Pastell, Lack,
2010,
Privatbesitz
"Hochzeitsflug",
50x40cm(Rahmen),
Mischtechnik auf Leinwand,
2010,
Privatbesitz
"Hybrid",
50x40cm(Rahmen),
Papier, Bleistift, Pastell, Lack,
2010,
Privatbesitz
"Marcel",
50x40cm(Rahmen),
Papier, Bleistift, Pastell, Lack,
2010,
Privatbesitz
"Benozzo Gozzoli nach Benozzo Gozzoli",
50x40cm(Rahmen),
Papier, Bleistift, Pastell, Lack,
2010,
Privatbesitz
"Dekonstruktion",
50x40cm(Rahmen),
Papier, Bleistift, Pastell, Lack,
2010
"Bibliothekarin",
50x40cm(Rahmen),
Papier, Bleistift, Pastell, Lack,
2010